Was war die Ausgangsidee für diese Kollektion?
Wenn Gabrielle Chanel über Düfte sprach, sagte sie oft „sent bon“. Das bedeutet „riecht gut“ und bezeichnet einen reinen, sauberen Duft, wie ihn etwa Seife hat. Diese Frische und Einfachheit wollte ich einfangen. Deshalb war die ursprüngliche Idee, eine Kollektion von Colognes zu entwerfen – sehr leichten Düften mit Zitrusnoten, die aber schnell verfliegen. Es sind dann doch die Eaux de Toilette geworden, die etwas komplex sind, sich entwickeln und den ganzen Tag anhalten.
Wie unterscheiden sich die drei Eaux de Toilette?
Wenn ich das „sauberste“ auswählen sollte, wäre das „Paris-Biarritz“. Die Frische und Kraft des Ozeans repräsentieren Orange und Grapefruit, und ein Maiglöckchenakkord sorgt für die luftigen Noten. Obwohl Luft keinen Geruch hat, kann man sie in den Maiglöckchen riechen. Deauville ist dagegen sehr grün, das spiegelt sich im Duft mit Basilikum und Geranien wider. Und für „Paris-Venise“ kamen neben frischen auch orientalische Aromen wie Vanille und Zedernholz zum Einsatz. Trotzdem ist es noch immer ein leichter Duft.
Wie gehen Sie vor, wenn Sie ein Parfum entwickeln?
Die Vorstellung davon entsteht in meinem Kopf, ich arbeite nicht mit visuellen Inspirationen. Dann erstelle ich das Rezept, wähle meine Zutaten und spiele mit den Proportionen, um das richtige Zusammenspiel der Duftstoffe herauszufinden. Erst danach überprüfe ich, wie die Komposition riecht, und korrigiere sie. Ein bisschen wie ein Komponist, der zunächst die Noten aufschreibt und erst dann die Melodie auf dem Klavier spielt.
Quellenangabe: http://www.vogue.de/beauty/artikel/neue-chanel-parfums
Kommentare 0